Ein Hochbeet für die Weilroder Grundschule

RIEDELBACH - (mgö). Von einer leichten Eisschicht überzogen glitzern die zarten Blüten in der Sonne. „Eigentlich ein Wunder, dass sie überlebt haben“, bibbert Pia Weigel, Schulleiterin der Grundschule „Am Sommerberg“ in Weilrod-Riedelbach. Zwei Grad minus hat das Thermometer in der Nacht angezeigt. Bis Schmetterlinge das Hochbeet anfliegen, dauert es also noch eine ganze Weile. Doch der Anfang ist gemacht. Wo früher ein Gemüse- und Kräutergarten stand, der zusehends verkümmerte, soll neues Leben entstehen. Und zwar mithilfe einer Spende von Adem Saracoglu, Botschafter der Town & Country Stiftung.

Einen teuren Zaun braucht das neue Hochbeet nicht und überhaupt lässt sich über den weichen Rindenmulch vorzüglich laufen. Mittendrin, als schöner Blickfang das Hochbeet, gestiftet von Adem Saracoglu, Botschafter der Town & Country-Stiftung und Geschäftsführer der Taunus Hausbau GmbH in Usingen.

Im Rahmen der bundesweiten Spendenaktion „PflanzenWelten“ wurden 2016 über 70 Hochbeete an Grundschulen gespendet. „In diesem Jahr werden es deutlich mehr werden“, sagt Jessica Vollrath vom Netzwerk Natur. „Zukunft Stadt & Natur“, die Umwelt-Initiative der Town & Country-Stiftung, engagiert sich mit den „PflanzenWelten“ im Themenkomplex Biologische Vielfalt. Anlass ist die von der UN ausgerufene „Dekade Biologische Vielfalt“, die noch bis 2020 läuft.

Ehe die Schüler der beiden zweiten Grundschulklassen ihr neues „natürliches Klassenzimmer“ ausstatten dürfen, ist das Hochbeet von Eltern mit ihren Kindern in den Ferien aufgebaut worden, erinnert Weigel. Mit dem fast zwei Meter langen, 1,20 Meter breiten und 52 Zentimeter hohen Beet aus langlebigem Lärchenholz, das in einer Behinderten-Werkstatt in Dresden gefertigt wurde, sind endgültig aus Versehen plattgetretene Pflanzen ausgeschlossen. Außerdem wird das Gießen und Unkrautrupfen in angenehmer Arbeitshöhe zu einem echten Kinderspiel. Denn Bestandteil des Spendenpaketes war auch die passende Befüllung mit Erde, ein Schneckenschutz, Nagergitter und eine Schutzfolie zur längeren Haltbarkeit. Außerdem ein Buch zum Thema und einige Gartengeräte für kleine Hände.

Die wollen, wenn es die Temperaturen zulassen, auch kräftig anpacken. Entstehen soll eine bunte Schmetterlingswiese, die viele Falter anzieht. Vorgezogen werden die Samen in den warmen Klassenräumen der beiden zweiten Klassen, die sich auch für das Hochbeet verantwortlich zeigen. Und weil die Mädchen und Jungs voller Begeisterung das Hochbeet in Empfang nehmen, verspricht Saracoglu zwei weitere Hochbeete.

Das freut auch Weilrods Bürgermeister Axel Bangert, der Erdbeeren empfiehlt, „die kann man zwischendurch toll naschen“. Bangert dankt im Namen der Gemeinde Weilrod und der Grundschule für die Spende, die es den Kindern ermögliche, noch näher an der Natur zu sein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass immer weniger Hausbesitzer eigenes Obst und Gemüse anbauen. „Heutzutage wächst in den Gärten nur grüner Rasen“, bedauert Bangert.

Quelle: www.usinger-anzeiger.de